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Die Neugestaltung des Hafenumfeldes in Bad Karlshafen wurde vom internationalen Netzwerk historischer Städte mit dem Otto-Borst-Preis 2022 ausgezeichnet. Der Preis wurde jetzt im Rahmen der internationalen Städtetagung des Forum Stadt in Meran an den Landschaftsarchitekten Michael Triebswetter (Kassel) und Bad Karlshafens Bürgermeister Marcus Dittrich überreicht.
Ausgezeichnet wurden die Stadt Bad Karlshafen als Bauherr und die Planungsbüros GTL/Michael Triebswetter (Kassel) und Oppermann GmbH (Vellmar) mit dem Sonderpreis in der Kategorie Freiraumgestaltung. Insgesamt waren 23 Arbeiten bei der Jury eingereicht worden, der Stadtplaner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz angehörten. Julius Mihm, Baubürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd und Vorsitzender der Jury, verlieh im Kurhaus in Meran vor den Mitgliedern des Forum Stadt sowie Gästen aus Planung und Politik eine Urkunde sowie eine Porzellanplakette aus Freiberger Porzellan an die Preisträger. In der Begründung der Jury heißt es, der Stadt sei es mit der Wiederanbindung des Hafens an die Weser und der Neugestaltung des Hafenumfeldes gelungen, „einen traumhaften Ort wiederzuerwecken, eine sehr hohe Aufenthaltsqualität zu schaffen und die Attraktivität der Innenstadt und für den Fremdenverkehr zu steigern“. Besonders hob die Jury hervor, dass die Anstrengungen, die eine relativ kleine Stadt mit nur knapp 4.000 Einwohnern unternommen habe, „von bemerkenswerter Verantwortung der Stadtpolitik“ zeugten. Bei der Maßnahme handle es sich „um einen außerordentlichen Beitrag zum Erhalt und zur Fortschreibung einer ungewöhnlichen Stadtpersönlichkeit“, bei dem der öffentliche Bereich sehr sensibel und materialgerecht saniert worden sei.
Sowohl die beteiligten Planer als auch Bürgermeister Marcus Dittrich als Vertreter der Stadt freuten sich sehr über die internationale Auszeichnung: „Der Preis ist eine wichtige Anerkennung für die Planungsbüros und für die Stadt Bad Karlshafen – gerade auch vor dem Hintergrund, dass die Maßnahme zu Beginn nicht unumstritten war“, so Bürgermeister Marcus Dittrich. „Viele positive Rückmeldungen, die bisherige Entwicklung und nicht zuletzt der Preis zeigten, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben.“
Die Wiederanbindung des Hafens an die Weser und die Revitalisierung der barocken Planstadt mit der Neugestaltung des Hafenumfeldes wurden vom Bund als Nationale Projekte des Städtebaus, flankiert von Fördermitteln der EU und des Landes Hessen gefördert. Das neugestaltete Hafenumfeld soll am 21. und 22. Mai im Rahmen eines Hafenfestes offiziell seiner Bestimmung übergeben werden.
Otto-Borst-Preis
Der Otto-Borst-Preis für Stadterneuerung wird seit 2005 verliehen. Der Preis erinnert an den Historiker Prof. Dr. Otto Borst (1924-2001), Gründer des Netzwerkes und langjähriger Herausgeber der Zeitschrift Forum Stadt. Mit dem Preis für Stadterneuerung werden herausragende Sanierungsbeispiele in Altstadtensembles gewürdigt, die behutsam die historisch prägende Stadtsubstanz weiterentwickeln und zugleich dem Stadtcharakter und den Nutzern gerecht werden.
Forum Stadt
Der Verein Forum Stadt ist ein 1960 gegründetes Netzwerk historischer Städte mit Mitgliedern aus Wissenschaft und kommunaler Praxis in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien. Ziel des Vereins ist die Erhaltung, Weiterentwicklung und Vernetzung historischer Städte und Gemeinden. Der Verein veranstaltet jährlich eine Fachtagung und gibt die Fachzeitschrift Forum Stadt heraus.