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Landkreis Kassel. Ab dem 1. Januar 2021 wird im Landkreis Kassel eine gelbe Tonne eingeführt. "Das seit diesem Jahr geltende Verpackungsgesetz regelt klar, dass sich die dualen Systeme an die Vorgaben der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger zu halten haben und diese Möglichkeit nutzen wir jetzt", kündigt Landrat Uwe Schmidt an. Die Einsammlung und Verwertung der Leichtverpackungen ist ein privatwirtschaftliches System. Der Kreis kann aber Rahmenvorgaben machen, wie diese zu sammeln sind. Gelbe Tonnen haben den großen Vorteil, dass die dort gesammelten Leichtverpackungen vor der Witterung und vor Tieren besser geschützt sind, als die dünnen und reißbereiten gelben Säcke. Schmidt: "Die auch im Landkreis allseits bekannten bei Wind herumfliegenden Abfallsäcke und die Verschmutzungen, die durch aufgerissene Säcke entstehen, gehören damit der Vergangenheit an". Ein weiterer Vorteil von festeren Sammelbehältern ist, dass die Verpackungsabfälle dort besser verdichtet werden können. "In eine 240 Liter Tonne passt der Inhalt von sechs gelben Säcken", rechnet der Landrat vor. In den Säcken sei eine Verdichtung nicht möglich, da sie bei scharfkantigen Verpackungen wie zum Beispiel Dosen sofort reißen. "Gelbe Tonnen sind auch umweltfreundlicher als gelbe Säcke", ergänzt Uwe Pietsch, Leiter des Eigenbetriebs Abfallentsorgung Kreis Kassel. Die Tonnen haben eine Lebensdauer von 15 Jahren und können anschließend hochwertig recycelt werden. Pietsch: "In der Nutzungszeit einer Tonne müssten alternativ rund 900 gelbe Säcke genutzt werden – das verdeutlicht den Unterschied sehr gut". Die hohe Zahl von gelben Säcken ergeben sich in dieser Modellrechnung auch daraus, dass wegen Qualitätsmängeln oder Zweckentfremdung der Bedarf an gelben Säcken in der Realität rund doppelt so hoch ist, wie der errechnete Bedarf aufgrund des Anfalls an Verpackungsabfällen. Der Materialverbrauch ist mit rund 20 Kilogramm fast doppelt so hoch wie beim Kunststoffkorpus eines 240-Liter-Behälters. "Auch beim Recyceln schneidet der gelbe Sack schlechter ab, da wegen des Folienmaterials und der Vermischung mit anderen Kunststoffen das Recyclingergebnis weniger hochwertig ist", erläutert Pietsch. Positiv sei auch, dass die jährliche aufwändige Verteilung der Säcke wegfällt. Gegen die gelbe Tonne spricht nur, dass bei beengten Platzverhältnissen ein Platz zum Aufstellen zum Teil schwierig zu finden ist. "Auch die Farbe gefällt manchen nicht – wir werden uns in den Verhandlungen mit dem für uns zuständigen Systempartner daher dafür einsetzen, schwarze Behälter mit gelben Deckeln zu realisieren", berichtet Landrat Schmidt. Die Umstellung von gelben Säcken auf gelbe Tonnen hat keinen Einfluss auf die Abfallgebühren. "Da jeder beim Einkauf bereits die Entsorgung von Leichtverpackungen mitbezahlt, spielt diese Abfallart bei unserer Gebührenermittlung keine Rolle", stellt Betriebsleiter Pietsch abschließend klar.